Sehen

Buttenhausen bei Münsingen

In Buttenhausen, einem 500-Seelen-Dorf auf der Schwäbischen Alb, wurden nicht nur Theodor Rothschild (Schriftssteller und Pädagoge; 1879 – 1944) und Matthias Erzberger (1875 – 1921) geboren, sondern verbrachte auch Gustav Mesmer, der Ikarus vom Lautertal (1903 – 1994), einige Jahre seines Lebens.

Der heutige Träger der Einrichtung, in der Gustav Mesmer einst lebte, ist die BruderhausDiakonie. Die BruderhausDiakonie betreibt inmitten Buttenhausens das Café Ikarus, ein öffentliches Café und Teilhabeprojekt. Menschen mit psychischer Erkrankung oder geistiger Behinderung arbeiten im Service des Cafés mit.

cafe-ikarus.de

Eine kleine Dauerausstellung über den Flugradbauer Gustav Mesmer informiert über sein Leben, seine Visionen und seine Werke. Vision der Gustav-Mesmer-Stiftung ist es, diese kleine Ausstellung zu einem Museum ausbauen zu können.

gustavmesmer.de

In Zusammenarbeit mit der Stadt Münsigen betreibt das Haus der Geschichte Baden-Württemberg im Geburtshaus Matthias Erzbergers (Abgeordneter, Vizekanzler und Finanzminister in der Weimarer Republik) eine Erinnerungsstätte.

Ein weiteres Museum, das Jüdische Museum Buttenhausen, thematisiert die 1787 beginnende Geschichte der jüdischen Gemeinde Buttenhausen, deren Ende im NS-Staat und die Aufarbeitung der Ereignisse in der Gegenwart.

Ein Rundweg führt zu den Orten jüdischer und christlicher Geschichte Buttenhausens und des interreligiösen Zusammenlebens.

Zwischen Münsingen und Gomadingen finden sich das Dokumentationszentrum und die Gedenkstätte Grafeneck. Hier begann im Jahr 1940 die vom NS-Staat als Aktion „T4“ bezeichnete Ermordung von Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung.

gedenkstaette-grafeneck.de

Gustav Mesmer, der Ikarus vom Lautertal

Geboren in Oberschwaben, dem barocken Winkel zwischen Donau und Bodensee, verfolgte Gustav Mesmer seinen Traum. Gleich Dädalus und Ikarus in der antiken Sage, gleich Leonardo da Vinci (1452 – 1519) und gleich Albrecht Ludwig Berblinger (1770 – 1829), dem Schneider von Ulm, wollte er mit einem durch Muskelkraft angetriebenen Flugrad wie ein Vogel von Ort zu Ort zu fliegen.

Ob dieses beharrlich verfolgten Traums und wegen des Wohnort seiner späten Jahre in einer diakonischen Einrichtung auf der Schwäbischen Alb, wurde Gustav Mesmer auch Ikarus vom Lautertal genannt.

Gustav Mesmer (1903 – 1994) durchlebte und überlebte Zeiten der Entmündigung und Entrechtung. Während seiner jahrzehntelangen Aufenthalte in den „Irrenanstalten“ Schussenried und Weissenau verfolgte er seinen Traum von der Entlassung aus der Psychiatrie und seinen Traum vom Fliegen. Die Rückkehr in seinen Geburtsort ist ihm schließlich noch gelungen. Und 1992 konnte er seine Flugräder in der Weltausstellung in Sevilla präsentieren.

1992 sind auch die Entmündigung bzw. die Gebrechlichkeitspflegschaft abgeschafft und für erwachsene Menschen die Regelungen der rechtlichen Betreuung geschaffen worden. Dies neue Recht stellt den psychisch erkrankten, geistig, seelisch oder körperlich behinderten Menschen in den Mittelpunkt, macht ihn vom Objekt der Fürsorge zum Rechtssubjekt. Seine Individualität ist wahrzunehmen, seine Wünsche und seine Vorstellungen sind zu achten und sein Wille ist grundsätzlich rechtlich umzusetzen.

Und wenn Sie jetzt mehr aus dem Leben des Gustav Mesmer sehen und erfahren möchten:

gustavmesmer.de

Deutsches Epilepsiemuseum Kork – Museum für Epilepsie und Epilepsiegeschichte

An Epilepsie, einer Funktionsstörung des Gehirns, leiden zirka 1 % aller Menschen. Die Krankheit ist seit alters her und unter vielen Namen bekannt. Die Epilepsie, die keine Geisteskrankheit und keine Geistesschwäche ist, wird auch die Krankheit der 1 000 Namen genannt. Die neurologische Erkrankung läuft in sehr unterschiedlichen Ausprägungen und Erscheinungsbildern ab.

Menschen, die einen epileptischen Anfall zum ersten Mal miterleben, erschrecken oft und wissen nicht, wie sie dem Betroffenen helfen können. Ratschläge für Laien zum Verhalten bei einem Anfall gibt es in Deutsch und verschiedenen Fremdsprachen unter:

epilepsiemuseum.de Ι Was tun bei einem Anfall? Ι

 

Das Museum möchte der Wissensvermittlung und der Wissenschaft dienen. Es möchte Vorurteile abbauen und über die derzeitige Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufklären. Die Präsentation der Ausstellungsgegenstände erfolgt auf wissenschaftlicher Grundlage.

Darüber hinaus soll eine Bibliothek interessierten Menschen auch ältere und seltene Literatur über Epilepsie zugänglich machen.

Für Aufbau und Leitung des Epilepsiemuseums zeichnet Dr. med. Hansjörg Schneble. Er war Ärztlicher Direktor des Epilepsiezentrums Kork und dort Chefarzt der Abteilung für Kinder und Jugendliche. Träger des Epilepsiezentrums Kork mit seinen Kliniken ist die Diakonie Kork, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

MuSeele – Museum für Psychiatriegeschichte und Psychiatriegeschichten

MuSeele – Museum für Psychiatriegeschichte und Psychiatriegeschichten in der Psychiatrischen Fachklinik Christophsbad in Göppingen.

Träger des Museums ist der Verein MuSeele e.V.

museele.de Ι Archiv/Archive Ι Presse 2007 Ι

Württembergisches Psychaitriemuseum des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg

Das Württembergische Psychiatriemuseum des Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg verfügt über zwei Standorte: In Zwiefalten, einem Ort am Rande der Schwäbischen Alb sowie im oberschwäbischen  Bad Schussenried.

Beide (Dauer)Ausstellungen zeigen die Entwicklung der Psychiatrie als medizinische Wissenschaft sowie die Unterbringung und Behandlung psychisch kranker Menschen über einen Zeitraum von 200 Jahren.

In Zwiefalten werden zudem regelmäßig einschlägige Wechselausstellungen gezeigt.

Rechtshistorisches Museum Karlsruhe

Träger und Förderer des Museums ist der  Verein Rechtshistorisches Museum e.V. Da sich das Museum auf dem Gelände des Bundesgerichtshofs (BGH) befindet, ist das Museum meist nur dienstags geöffnet und nur unter Ausweisung durch einen gültigen Personalausweis oder Reisepass zugänglich.

rechtshistorische-museum.de  Ι Museum Ι Besucherinformation Ι

Sammlung Prinzhorn

Die Sammlung Prinzhorn ist eine Einrichtung der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Die ausgestellten Kunstobjekte wurden zwischen 1880 und 1920 überwiegend von Menschen mit psychischen Erkrankungen und von Menschen mit oft langjährigen Aufenthalten in psychiatrischen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum geschaffen.

Der Kunsthistoriker und Psychiater Hans Prinzhorn (1886 – 1933) hat mit der Sammlung während seiner Zeit als Assistenzarzt an der psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg begonnen.

Seit 1980 kommen zeitgenössische Werke Psychiatrie-Erfahrener hinzu.

Das Museum zeigt zirka drei thematische Ausstellungen pro Jahr. Ziel des Museums ist es, zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankung beizutragen.

Kostenloser Eintritt für zahlreiche Menschen und Gruppierungen, zum Beispiel für Patienten der Psychiatrischen Uniklinik Heidelberg, für Studenten der Universität Heidelberg, für Betroffenen-Einrichtungen und Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren oder sich im Bundesfreiwiligendienst (BuFDi) engagieren.

uni-heidelberg.de Ι Einrichtungen Ι Museen und Sammlungen Ι Sammlung Prinzhorn Ι

Zurück zu Zu guter Letzt