Gustav Mesmer, der Ikarus vom Lautertal

Geboren in Oberschwaben, dem barocken Winkel zwischen Donau und Bodensee, verfolgte Gustav Mesmer seinen Traum. Gleich Dädalus und Ikarus in der antiken Sage, gleich Leonardo da Vinci (1452 – 1519) und gleich Albrecht Ludwig Berblinger (1770 – 1829), dem Schneider von Ulm, wollte er mit einem durch Muskelkraft angetriebenen Flugrad wie ein Vogel von Ort zu Ort zu fliegen.

Ob dieses beharrlich verfolgten Traums und wegen des Wohnort seiner späten Jahre in einer diakonischen Einrichtung auf der Schwäbischen Alb, wurde Gustav Mesmer auch Ikarus vom Lautertal genannt.

Gustav Mesmer (1903 – 1994) durchlebte und überlebte Zeiten der Entmündigung und Entrechtung. Während seiner jahrzehntelangen Aufenthalte in den „Irrenanstalten“ Schussenried und Weissenau verfolgte er seinen Traum von der Entlassung aus der Psychiatrie und seinen Traum vom Fliegen. Die Rückkehr in seinen Geburtsort ist ihm schließlich noch gelungen. Und 1992 konnte er seine Flugräder in der Weltausstellung in Sevilla präsentieren.

1992 sind auch die Entmündigung bzw. die Gebrechlichkeitspflegschaft abgeschafft und für erwachsene Menschen die Regelungen der rechtlichen Betreuung geschaffen worden. Dies neue Recht stellt den psychisch erkrankten, geistig, seelisch oder körperlich behinderten Menschen in den Mittelpunkt, macht ihn vom Objekt der Fürsorge zum Rechtssubjekt. Seine Individualität ist wahrzunehmen, seine Wünsche und seine Vorstellungen sind zu achten und sein Wille ist grundsätzlich rechtlich umzusetzen.

Und wenn Sie jetzt mehr aus dem Leben des Gustav Mesmer sehen und erfahren möchten:

gustavmesmer.de

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